Abstammung und Herkunft
Über die Abstammung des Weißen Schäferhundes gibt es viele Legenden und Geschichten. Fest steht, dass seine Ahnen in den europäischen Hüte- und Hirtenhunden des 18. und 19. Jahrhunderts zu suchen sind, die häufig weiß oder grau waren und zur Bewachung der Schafherden eingesetzt wurden.
Jahrhunderte lang benötigten die Schäfer einen witterungsbeständigen, zuverlässig arbeitenden und in jeder Hinsicht belastbaren Hund, wobei die Zucht- und Auslesekriterien für solche Hunde nicht unbedingt am äußeren Erscheinungsbild orientiert waren. Von der Farbe her wurden weiße Schäferhunde bevorzugt, um sie besser von den möglicherweise angreifenden Wölfen unterscheiden zu können. So hatten sich im Laufe der Zeit wesensmäßig einheitlich veranlagte, gelehrige Herdengebrauchshunde herauskristallisiert, deren ruhige und zuverlässige Arbeitsweise schon damals sehr geschätzt wurde. Auch der Deutsche Schäferhund war oder ist Produkt dieser zweckorientierten Selektion, so dass die enge verwandtschaftliche Nähe dieses großen Bruders kein Zufall ist.
In den USA wurde 1913 der "German Shepherd Dog Club of America" gegründet. Die Weissen Schäferhunde, die man auch in den USA züchtete, und deren Popularität vor allem nach den Rin-Tin-Tin- Filmen rasch stieg, wurden im Zuchtbuch des genannten Clubs eingetragen. Während die Zucht von Weißen Schäferhunden in Europa in der Zwischenkriegszeit zum Erliegen kam, wurde sie in den Staaten und in Kanada gezielt gefördert und somit das Überleben der "White German Shepherds" gesichert.
In den 70-iger Jahren kommt der Weiße Schäferhund nach Europa zurück. In Deutschland begann die Organisierte Zucht 1982 mit der Gründung des ersten Vereines für Weiße Schäferhunde. Österreich folgte 1988 und die Schweiz 1989.
In Österreich ist die Rasse seit 1999 vom ÖKV offiziell anerkannt. Heute kann europaweit von einer kontrollierten Zucht gesprochen werden. Dieser für die Rasse positiven Entwicklung hat auch die FCI Rechnung getragen, in dem der "Weiße Schweizer Schäferhund " 2003 vorläufig und 2011 endgültig von der FCI als eigenständige Rasse international anerkannt wurde.